RESERVISTIKA aus der Zeit der
ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHEN DOPPELMONARCHIE
Bei allen mir bekannten österreichisch/ungarischen Reservistika ist nur die eigene Namensnennung des Reservisten üblich. Namensleisten aller Reservisten oder bekrönte Krugdeckel , wie bei den Reservistika des Deutschen Reiches üblich, sind hier so gut wie unbekannt. Fast durchgängig ist neben der weiteren Nennung des Regiments, öfters auch der Kompanie und/oder des Zuges, des eigenen Dienstgrades (manchmal bei einfachem Dienstgrad weggelassen), der Jahreszahl der Assentierung (Musterung) und/oder der Entlassung aus dem aktiven Dienst, manchmal auch der Garnisonsstandort und/oder markige Sprüche zu finden.
Der Anteil der Reservistika aus der cisleithanischen Reichshälfte überwiegt stark – also bei den „deutschen“ Truppenteilen. Sicherlich spielte hier das Vertriebsnetz dieser Objekte eine wesentliche Rolle.
RESERVISTEN-KRÜGE
Erinnerungsstücke, die sich meist wehrdienstpflichtige Soldaten nach ihrer langen Militärdienstzeit von ihrem kargen Sold gegönnt haben. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um verzierte und geschmückte (Bier-)Krüge, die hauptsächlich in der Kaiserzeit ab 1870/80 sehr beliebt waren. Die Anfertigung dieser Objekte wurde professionell betrieben und zeigte den eigenen Namen und meist die Einheit, aus der der „Reservist“ ausschied. Eine auch für „zivile“ Krüge gebräuchliche Art an Krugdeckeln (ohne Bekrönung) verschlossen die Krüge – eine Variante waren Prismendeckel, in denen ein Farbbildchen zu sehen ist. Diese individuellen Angaben und Ausführungen machen jedes Stück zu einem Unikat.
RESERVISTEN-PFEIFEN
Hierbei handelt es sich um verzierte und geschmückte (Tabak-)Pfeifen, die hauptsächlich in der Kaiserzeit ab 1870/80 sehr beliebt waren. Die Anfertigung dieser Objekte wurde professionell von Pfeifen-Herstellern oder Porzellan-Malereien betrieben. und zeigte meist neben der Einheit den eigenen Namen. Die kurzen Pfeifen bestanden fast ausschliesslich aus einem Porzellan-Pfeifenkopf, der meist neben eines heroischen oder „lieblichen“ Bildes die Bezeichnung der Einheit und den eigenen Namen zeigte, und einen mit Symbolen geschmückten und meist mit einem markigen Spruch versehenen Porzellan-Abguß. In diesen steckte das relativ kurze Pfeifenrohr und endete mit dem Mundstück. Eine schmückende Kordel, die auch den Pfeifenkopf am Herunterfallen sicherte, rundete die Komplettheit ab. Diese individuellen Angaben und Ausführungen der Porzellan-Malereien machen jedes Stück zu einem Unikat.
SONSTIGES
Objekte, die neben den Reservisten-Krügen und -Pfeifen gerne als weitere Erinnerungsstücke an die geleistete Dienstzeit beschafft wurden. Meist handelt es sich hierbei um vorgefertigte Reservistenbilder, die mit einem Portraitfoto des Reservisten ergänzt wurden. Reservistenflaschen, Reservistenteller oder Tassen sind eher sehr selten zu finden. Weitere Mitbringsel und Erinnerungsstücke an die Dienstzeit in weit von der Heimat entfernten Gegenden sind auch von dem örtlichen Angebot abhängig.